Die unterschiedlichen Vorstellungen von bzw. das jeweilige Verständnis von Kunst (und auch die damit verknüpften Erwartungen an sie) spiegeln immer auch das Verhältnis der Kunst und der Künstler zu den Dingen dieser Welt. Benennt also „die Einstellung … aufgrund derer die Dinge … in verfügbare Phänomene verwandelt werden.“ (Karlheinz Lüdeking)
Was wissen wir von diesen Dingen? Die elementarste Erfahrung mit ihnen ließ uns schon früh erkennen, dass die Dinge uns widerstehen. Sie sind – ob wir das wollen oder nicht – da.
Wir könnten sie wegwünschen (wenn auch ohne Erfolg) aber wir können sie nicht wegdenken. Wir könnten unsere Augen verschließen, die Ohren oder die Nase zu halten, doch dies ändert erfahrungsgemäß nichts an ihrem Da-sein. Unser Einfluss auf diese Dinge ist auf das Machen, auf unser handelndes Tun begrenzt (wenn auch dieses leider nicht begrenzt genug ist). Wir könnten mit Hilfe anderer Dinge auf ihr Sosein und Dasein Einfluss nehmen, wir könnten sie im Einzelfall verändern, zerstören oder möglicherweise sogar vernichten – aber am Vorhandensein von Dingen ändern wir durch solches Tun nichts. Die einzige Methode die Dinge für uns zum Verschwinden zu bringen ist unser eigenes Ding-sein zu beenden. Doch glücklicherweise leben wir noch und sind hoffentlich auch weiterhin guter Dinge und ein Ding unter Dingen.
Wir können diese Dingwelt verändern, doch wir können niemals in einer dinglosen Welt leben. Unsere Welt ist immer auch eine Welt der Dinge. „Diese Dinge (Zeug) müssen wir so nehmen wie sie sind, nur dann können wir uns auf sie verlassen.“ (Karlheinz Lüdeking) Und wir müssen und können uns auch weiterhin darauf verlassen, dass unsere Sinne diese Dingwelt zuverlässig wahrnehmen. Gewisse Ausnahmen (also Sinnestäuschungen) bestätigen auch hier die Regel.