Oft finden wir Dinge zueinander gestellt, die jenseits ihrer Funktion oder einer möglichen Intention ihrer Zusammenstellung etwas Neues bilden: eine zufällige Einheit. Wir entdecken etwas, das ohne wirkendes Zutun unserer Hände bereits eine Einheit bildet, einen so von niemandem gewollten Sinn.
Sind dies Werke unserer Anschauung, eine Fügung des Schicksals oder bloß eine Komposition des Zufalls?
Ein visuell halbwegs begabter Mensch sieht auch in kunstfernen Dingen immer wieder etwas. In vorgefundenen ‚wilden‘ Strukturen, in Flecken z.B. an der Wand oder in Wolkenformen entdeckt unser Auge Formen und Linien, die unsere Phantasie anregen, visuelle Assoziationen auslösen. So zeigt sich religiösen Schwärmern immer wieder und überall die Madonna und ein Landschaftsmaler wird auch in unscheinbaren Flecken die schönsten Landschaften entdecken.
Doch das, was wir in Flecken oder Wolken zu sehen glauben, muss in unserer Vorstellung als ‚Bild‘ bereits vorgeprägt sein. Es ist ein Wiedererkennen, mit dem auch der darstellende Künstler spielt. Ein Liniengefüge oder ein Farbverlauf löst dieses Wiedererkennen aus. Und deshalb hat eine gemalte Pfeife mit einer wirklichen Pfeife mehr gemeinsam als das gesprochene oder geschriebene Wort ‚Pfeife‘.